Bau einer F-18

nach einem Plan von Steve Shumate von www.parkjets.com

Nachdem ich mein bastlerisches und fliegerisches Talent an meiner F-15 ausprobieren konnte, an meinem Pilotenschein muss ich noch deutlich arbeiten, war ich auf der Suche nach einem Winterprojekt.

Also habe ich die Zeit, in der mir die Finger auf dem Platz abgefroren wären, am heimischen Esstisch genutzt.

Aus meiner „Erfahrung“ mit der F-15 gab es auch einige Dinge, die ich anders lösen wollte:

  1. Wichtigstes Kriterium war die Schaffung vom Montageklappen, die es ermöglichen, an die RC-Anlage, inkl. Servos, zu gelangen, ohne gleich das große OP-Besteck zu benötigen.
    (Der Bauch der F-15 musste bereits mehrfach mit dem großen Bratenmesser, zwecks Reparatur/Nachbesserungen geöffnet werden.)
  2. Außerdem sollte die Oberflächenfestigkeit erhöht werden, damit bei der Landung nicht jeder gut gebaute Grashalm seine Spuren in der Oberfläche hinterlassen kann.
  3. Es sollte ein Flieger in „Hutablagengröße“ sein.

Nach der Qual der Wahl entschied ich mich für die F/A-18.

Die Verkleinerung habe ich ganz frech dadurch gestaltet, in dem ich den Plan, welcher eigentlich auf DIN A4 gedruckt wird, auf DIN A5 verkleinert habe. (Ging ganz einfach in den Druckeroptionen: zwei Seiten auf ein Blatt ;-)
Die Materialstärke wurde nicht halbiert; statt der 6 mm habe ich 4 mm extrudierte Schaumplatte (ein tolles Wort) genommen.

Nachdem alle Teile ausgeschnitten waren, ich erspare Euch hier Photos von Schaumschnipseln, wurde das Ganze gewogen: Ergebnis knapp 90 g.

Bei der Suche nach einem BL-Außenläufer mit etwas höherer Drehzahl fiel meine Wahl auf den Emax CF 2805. Dieser wiegt knapp 30g und soll gute 2600 U/V machen.

Für die Querruder kamen zwei Low-Budget Servos, welche ich noch liegen hatte, zur Anwendung. Am Höhenruder werkelt ein Dymond D47 wegen der deutlich höheren Stellkraft.

Die Anlenkung der Höhenruder erfolgt, wie bei der F-15 auch, mittels eines 3mm Karbonrohrs.

Als Lager wurden nicht, wie im Plan vorgegeben, Holzplatten mit Aluhülsen verwendet, sondern Servohebel aus Kunststoff, welche ich noch übrig hatte, die in den Schaum eingeharzt wurden.

Die Löcher wurden schrittweise aufgebohrt, bis das Karbonrohr spielfrei passte.

Als „Motorspant“ kam eine kleine 4 mm Pappelsperrholzplatte in das Modell, welche mit 5 min Epoxi eingeharzt wurde.

Als Klebstoff kam Uhu-Por zum Einsatz.

Aber auch hier wieder die Ausnahme: Für das Verkleben der Nasenplatten und die des Cockpitbereichs wurde Holzleim verwendet. Das Aushärten dauert zwar deutlich länger, beim Schleifen gibt’s dafür dann aber keine „Gummiwürste“ an den Nähten.

Die Neugier, mit welchem Fluggewicht zu rechnen ist, wuchs mit jedem Bauschritt.

Der fast fertige Rohbau mit allen Komponenten brachte dann folgendes Ergebnis:

Nun war es an der Zeit, sich über Punkt 2 Gedanken zu machen: Festigkeit der Oberfläche.

Recherchen im Internet führten zu der Entscheidung mit Japanpapier zu parkettieren. Hierzu besorgte ich mir Papier mit 20 g/m² und eine Dose Parkettlack auf Wasserbasis.

Mein Teststück in der Größe eines dm² brachte einen Gewichtszuwachs von 1g. Somit lag das angepeilte Fluggewicht bei 250g +/- (wobei minus wohl ein frommer Wunsch war, soviel schon hier mal vorweg).

Ich bin nicht wirklich der Held der theoretischen Flugtechnik, aber 250g Fluggewicht und ein zu erwartender Standschub von 260 bis 330 g, je nach Luftschraube und für mich akzeptable Flugzeiten, sollten eigentlich reichen.

Der Fachmann wird jetzt nach der Flächenbelastung fragen. Gut, dass ich beim letzten Stammtisch war und hier der regen Diskussion teilhaben durfte. Also, nach grobem Überschlag komme ich auf eine Fläche von 10 dm². Somit ergibt sich eine Tragflächenbelastung von ~25 g/dm².

Hier nun ein Bild nach dem Parkettieren:

Als kleine Spielerei habe ich dann noch drei Stückchen Bowdenzugrohr im Rumpf verbaut um ein Fahrwerk einstecken zu können.


Hier noch ein Bild von „meinen“ Verbesserungen bezüglich der Erreichbarkeit der verbauten Komponenten:

Der Empfänger befindet sich oberhalb des Akkuschachts. Somit ist der Taster des Scanempfängers gut erreichbar.
Die Antenne ist, wie bei der F-15 auch, in den Bug verlegt und hier auf eine Art „spanischer Reiter“ gewickelt.

Die Idee hierzu habe ich aus einer Bauanleitung für einen Cox Microwarbird abgeguckt, bei dem die Antenne im Rumpf um ein Plastikröhrchen gewickelt werden soll.

Im Mittelteil erreicht man die Servostecker am Empfänger und durch die Klappe im Heck das Höhenruderservo und die Ruderanlenkung.

Bei der Farbgebung habe ich mich für die VF-102 Diamondsback entschieden. Hierbei handelt es sich um eine Staffel der US Navy, welche zum Pazifik Kommando der Navy gehört.

Die sog. Decals habe ich auf Tattoofolie, welche meine Lady für die Nagelmodellage nutzt, gedruckt. War keine gute Entscheidung, da diese Folie schon beim Abziehen vom Trägerpapier seine volle Elastizität zeigt und sehr schwierig faltenfrei zu handhaben ist.

Abschließend wurde das Ganze dann nochmals mit einer zarten Schicht Parkettlack versiegelt. An dem Umgang mit Pinsel und Farbe arbeite ich übrigens noch ;-)

Technische Daten:Länge: 66 cm

Spannweite: 44 cm

Akku2s 1350 mAh

Luftschraube: Graupner 5 x 4 (derzeit, bestellt 5 x 4,3 GWS HD)

Servos: Dymond D37 Eco (Querruder), D47 (Höhe)

Motor: Emax CF2805

Errechnete Leistungen (laut DriveCalc):

Graupner 5x4 GWS 5x4,3 HD

 Drehzahl

Standschub

Strom

Vopt

Vollgasflugzeit

15235 rpm

260g

10A

77 km/h

0:07:07

 15536 rpm

333g

9,3A

85 km/h

0:07:35


beides viel zu schnell für mich, aber man muss ja nicht ;-)

Startgewicht: 265 g (mit einem leichteren Akku auch weniger)

Andreas

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